2022

Das Jahr 2022 war geprägt durch den Ukrainekrieg und die Flüchtlingskrise

 

 

 

 

03. März 2022 - Appell der Hierarchen an die Pfarrer und Gemeindemitglieder der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland zur Hilfeleistung für Flüchtlinge aus der Ukraine

 

«Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen» (Mt 25, 35)

 

 

In Christo geliebte Väter, Brüder und Schwestern!

 

Der Schmerz, den das ukrainische Volk derzeit erleidet, wird von der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland geteilt. Viele der Geistlichen und Gemeindemitglieder in unseren Diözesen sind Ukrainer. Von ihnen erfahren wir von den Nöten, den Leiden und Ängsten, die ihre Angehörigen durchleben. Militäraktionen bringen nicht nur Zerstörung und Tod mit sich, sondern auch eine humanitäre Katastrophe, die die Menschen zwingt, ihre Häuser zu verlassen. Unser aufrichtiger Wunsch und unsere christliche Pflicht sind die Unterstützung derjenigen, die sich in Not befinden.

 

In diesem Zusammenhang müssen sich alle Gemeinden der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland bei der Arbeit zur Flüchtlingshilfe und bei der Organisation der humanitärem Hilfe für die Ukraine einbringen.

 

Hierzu ist notwendig:

 

1. dass die Pfarrer und Geistlichen mit den Pfarrgemeinderäten und Ehrenamtlichen in den Gemeinden Versammlungen durchführen, um die Möglichkeiten der Gemeinde zu prüfen und einen Plan für die Hilfeleistung zu erstellen. Es ist ratsam, die Aktionen mit den Gemeindemitgliedern zu koordinieren, die Verwandte und Nahestehende in der Ukraine haben, da sie sowohl mit den Menschen, die im Land verblieben sind, Verbindungen haben, als auch mit denen, die von dort weggegangen sind.

 

Flüchtlingshilfe.

 

2. Die Geistlichen müssen den Ankommenden geistlichen Beistand leisten.

 

3. Es gilt, in jedem Bezirk Kontakte zu den staatlichen Behörden (Ausländeramt, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Integrationsrat, Gesundheitsamt) herzustellen; sich über die Stelle und das Verfahren für den Erhalt von Dokumenten für die Neuankömmlinge zu informieren sowie über die Möglichkeiten zu ihrer Unterbringung; seine Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe im Rahmen der Möglichkeiten der Gemeinden anzubieten, als auch ehrenamtliche Hilfe, Partnerschaftsmöglichkeiten zu prüfen und weiter in enger Zusammenarbeit mit der Leitung und den Mitarbeitern der jeweiligen Einrichtungen vorzugehen.

 

4. Die Priester der beiden Diözesen desselben Distrikts sollen in Abstimmung miteinander vorgehen und ihre Schritte in Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden koordinieren.

 

5. Beim Transport der Flüchtlinge von der ukrainischen Grenze zusammenarbeiten.

 

6. Die Neuankömmlinge bei der Bearbeitung von Dokumenten unterstützen.

 

7. Hilfe leisten bei der Übersetzung in Deutsche bei den staatlichen Behörden und medizinischen Einrichtungen.

 

8. Die Verteilung der Flüchtlinge mit staatlichen und/oder ehrenamtlichen Strukturen koordinieren.

 

9. Dort, wo in den Gemeinden entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sind, sie für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stellen.

 

10. Mit Hilfe von Bekanntmachungen und über die sozialen Netzwerke die Gläubigen aufrufen, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen.

 

11. Die Gemeindemitglieder aufrufen, psychologische und moralische Unterstützung zu leisten.

 

Humanitäre Hilfeleistung.

 

12. In allen Kirchen wird am Vergebungssonntag eine Sommlung von Geldmitteln durchgeführt. Alle Kollekten an diesem Sonntag werden für den Erwerb von humanitären Hilfsgütern verwendet (siehe Ziffer 13) oder an den Hilfsfonds überwiesen. Unter den Gemeindemitgliedern werden die Informationen über den Diözesanfonds mit einem Aufruf zur Hilfe verbreitet:

 

Kirchenstiftung

HypoVereinsbank Bonn

IBAN: DE20 3802 0090 0003 4461 31

BIC: HYVEDEMM402

Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe

www.rok-stiftung.de

 

13. Die Sammlung und Lieferung von humanitärer Hilfe: Lebensmittel (in erster Linie Fertiggerichte), Babynahrung, Windeln, Hygieneartikel, Medikamente usw. sind zu koordinieren.

 

Wir sind aufgerufen, Werke der Barmherzigkeit zu tun. Im Evangelium ruft uns der Herr dazu auf, Ihn in jedem zu sehen, der leidet. „Durch diejenigen, die uns um Hilfe bitten, prüft der Herr unsere Herzen“, sagt der hl. Nikolaj Velimirović. – „Gott braucht nichts von uns für Sich Selbst; Er braucht nichts. Aber Er fordert von uns Barmherzigkeit, um unsere Herzen zu erweichen und zu veredeln.“ Diese Werke zeigen, inwieweit wir in der Lage sind, Gott in unserem Nächsten zu lieben.

 

+ Mark, Metropolit von Berlin und Deutschland

 

+ Tichon, Erzbischof von Rusa, Leiter der Diözese von Berlin und Deutschland

 

+ Hiob, Bischof von Stuttgart

 

 

 


 

Den Armen Almosen geben befreit von der Sünde, schlimmen Zeiten und vom seelischen Tod

 

 

 

Die Armen habt ihr allezeit bei euch,und wenn ihr wollt,

 könnt ihr ihnen wohltun.“

 

Jesus Christus

 

 

 

 

Wahrer Reichtum und wahres Leben:

 

 

Glückselig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer!

Lk 6, 20

 

Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeitend sich der Schwachen annehmen und an die Worte des Herrn Jesus denken müsse, der selbst gesagt hat: „Geben ist seliger als Nehmen.“

Apg 20, 35

 

 

Ermahne die, die in dieser Welt reich sind, nicht überheblich zu werden und ihre Hoffnung nicht auf den unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gibt, was wir brauchen! Sie sollen wohltätig sein, reich werden an guten Werken, freigebig sein und, was sie haben, mit anderen teilen. So sammeln sie sich einen Schatz als sichere Grundlage für die Zukunft, um das wahre Leben zu erlangen.

1 Tim 6, 17-19

 

 

 

Je nachdem dein Vermögen es gestattet, übe Mildtätigkeit; hast du nur wenig, so scheue dich nicht, dem Wenigen entsprechend Wohltaten zu erweisen; denn dadurch sammelst du dir einen reichen Schatz für die Zeit der Not; denn Almosengeben rettet vom Tode und verhütet, daß man in das Reich der Finsternis eingeht; denn Almosengeben ist ein treffliches Opfer für alle, die es vor dem Höchsten üben.

Tob 4, 8-11

 

(Fortsetzung in der PDF-Datei)

 

 

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Woher stammt das Böse?

 

 

 

Hl. Johannes Chrysostomus

 

 

 

 

 

Mit jenen Leuten, welche ganz verzweifelt und völlig dem Bösen verfallen, welche abgestumpft und wie toll sind und von einer Besserung nichts hören wollen, mit solchen kann ich über die Tugend allerdings nicht reden. Mit denen jedoch, welche bald auf der einen, bald auf der anderen Seite stehen, rede ich gern. Nun sage mir: Hast du dich einmal an fremdem Eigentum vergriffen, dann wieder voll Mitleid einem Armen von deinem Eigentum ein Almosen gegeben? Woher kommt dieser Wechsel? Offenbar von deinem Willen und deiner freien Wahl. Das ist ganz klar; das wird wohl kein Mensch in Abrede stellen. Darum fordere ich euch auf, Ernst zu machen und die Tugend zu üben; dann werdet ihr keine solchen Fragen mehr stellen. Wenn wir wollen, ist das Böse für uns nur mehr ein bloßer Name. Forsche also nicht darnach, woher das Böse kommt; sei auch nicht zweifelsüchtig, sondern meide lieber das Böse, nachdem du dich überzeugt hast, dass es allein im Leichtsinn seine Quelle hat. Und wenn...

 

(Fortsetzung in der PDF-Datei)

 

 

 

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Woher stammt das Böse? - Hl. Johannes Chrysostomus
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Gebet des Hl. Johannes von Kronstadt

 

 

 

Herr!

 


Liebe ist Dein Name: weise mich nicht zurück, der ich verloren bin. 

 


Stärke ist Dein Name: kräftige mich, der ich erschöpft und schwach bin.

 


Licht ist Dein Name: erleuchte meine Seele, die von alltäglichen Leidenschaften verdunkelt ist.

 


Frieden ist Dein Name: besänftige meine Seele, die unruhig umherirrt.

 


Barmherzigkeit ist Dein Name: lass Deine Gnade für mich niemals enden.

 

Aus: Johannes von Kronstadt, „Mein Leben in Christus“

 

 

 

 

 

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